Vibrationen - zwangsläufig Kardanwelle ?

[Diesellok]

Hallo zusammen,

über die Zusammenhänge von Kardanwellen und Vibrationen ist hier ja schon viel geschrieben worden, aber nach dem Motto "....begin with the cheapest Stuff." ( auch hier gelesen ) will ich mal anfragen, ob es auch etwas Anderes sein kann ?

Mir war schon bei der Probefahrt aufgefallen, dass er, sobald man etwas Geschwindigkeit erreicht, übelst anfängt zu vibrieren. Es lässt sich schwer beschreiben, der ganze Wagen schüttelt einfach, dass einem die Plomben aus den Zähnen fallen. Geräusche macht er dabei nicht, das Geschüttel ist über alle Geschwindigkeits-, Drehzahl- und Lastbereiche immer mehr oder weniger stark zu spüren. Ich bilde mir ein, dass, wenn man an eine Kreuzung heranrollt, noch zusätzlich Geklappere aus dem vorderen Bereich dazu kommt.

Vor dem Kauf hatte ich mal an den Kardanwellen gewackelt und ich hatte bei Beiden den Eindruck, dass sie sich "durchbiegen" lassen, also möglicherweise sind die Schiebestücke ausgeschlagen, auch die Kreuzgelenke haben etwas Spiel. Beides fand ich nicht so sehr dramatisch, aber ich kann mich ja irren.

Denn ich hatte mal - vor 20 Jahren - einen SII 109er und der hat fröhlich geklingelt und geklappert - eben wegen verschlissener Kardanwellen - aber vibriert hat er nicht.

Trotzdem habe ich insbesondere die vordere Kardanwelle in Verdacht. Bevor ich jetzt da drunter rutsche und die mal ausbaue zwecks Probefahrt zum Eingrenzen - hat noch jemand eine andere Idee ?

Nebenbei - auf die Frage : "Wann haben Sie ihn zum letzten Mal abgeschmiert ?" hat mich der Vorbesitzer nur fragend angeguckt. Das habe ich also zu allererst gemacht, das hat aber nichts gebracht.

Gruß, Ralph

[Fursty Ferret]

Spiel im Kreuzgelenk ist nicht gut und wird auch nicht besser. Wenn dazu wirklich die Schiebestücke auch noch Spiel haben wird es mit Sicherheit an der Kardanwelle liegen.

Das habe ich also zu allererst gemacht, das hat aber nichts gebracht

Klar- war schon zu spät...

[Falk_Henkel]

Das Problem hatte ich auch, zuerst habe ich die Kreuzgelenke ausgetauscht, aber es wurde nicht besser.
Immer bei Geschwindigkeiten ab 80 - 90 bergab im Schiebebetrieb und bei jedem Gas wegnehmen ruckelte und dröhnte es.
Es lag letztendlich am Schiebestück der hinteren Kardanwelle, und bei mir ließ es sich noch nicht einmal stark durchbiegen.
Wenn es sich bei Dir durchbiegen lässt, dann dürfte das Problem nur mit einer neuen Kardanwelle gelöst sein.
Gekauft habe ich meine bei LR-direct, da konnte ich zwischen mehreren verschiedenen Qualitäten wählen.
Ich habe eine von Bearmach unter einer inzwischen geänderten Teilenummer (FRC8391 - Superceded by FTC3245) gewählt, die solange Vorrat vorhanden noch bestellbar ist.
Die Kreuzgelenke haben sogar zwei Schmiernippel, ich denke die ältere Fertigung war qualitativ doch noch hochwertiger als die neuen, unter der geänderten Teilenummer verkauften.

[Diesellok]

Hallo Falk,

inzwischen bin ich sicher, dass es die Schiebestücke sind. Ich habe nochmal abgeschmiert, diesmal mit einer frisch erworbenen Druckluftpresse ( Gold wert - erheblich mehr Dampf ), so dass auch der letzte Brocken altes Fett raus kam. Nun lassen sich beide Wellen mit einem hörbaren "Klock" durchbiegen, ohne das man den Kreuzgelenken dabei etwas ansieht.

Neue Wellen habe ich schon da liegen, aber z.Zt. noch Probleme, die Alten raus zu kriegen. Die Schrauben sitzen b-o-m-b-e-n-f-e-s-t, mit meiner Hobby-Ausstattung bin ich am Ende.

Ich werde jetzt einen befreundeten Werkstattinhaber heimsuchen und dem Ganzen mit Profi-Ausrüstung zu Leibe rücken ( lassen ). Bühne, Brenner, Beschwörungen, Sprengstoff und was ihm vielleicht sonst noch einfällt.

Gruß, Ralph

[Falk_Henkel]

Bei den differentialseitigen ist es ja egal, wenn die abreißen.
Getriebeeite macht etwas mehr Arbeit..

[Fursty Ferret]

Das hier hilft ungemein:
http://www.paddockspares.com/da1119-pro ... 50gbp.html
Mit einer "normalen" Nuß ist das eine ziemliche Quälerei und hinterher sind die Muttern meistens abgenudelt.

[Diesellok]

Lage- bzw. Abschlußbericht :

Vordere und hintere Kardanwelle neu - Geschüttel weg.

Ausführende Werkstatt hat meine Vermutung bestätigt : "Schiebestücke im Sack".

Zum Lösen der Muttern hat er genau das Tool, das Christian empfohlen hat, benutzt und damit war das Ganze vielleicht eine Stunde Arbeit. Das Teil werde ich mir bei nächster Gelegenheit auch beschaffen.

Danke an Alle.

Gruß, Ralph